Kaffee ABC - C steht für Cold Brew

Sobald das Thermometer über 20°C klettert und die ersten Sonnenstrahlen die Haut wärmen, rufen wir instinktiv nach kühlen Getränken - und nach kaltem Kaffee!
Kaffee kann in vielen Varianten in ein eiskaltes Getränk verwandelt werden, aber Cold Brew ist seit Jahren in aller Munde und dies aus gutem Grunde. Cold Brew kann man recht einfach zu Hause zubereiten und man braucht nicht wirklich viel teures Equipment dafür.
Cold Brew wird mit kaltem Wasser zubereitet und macht sich bei der Extraktion die Zeit zunutze statt die Temperatur.
So wird's gemacht: Am besten eine grob gemahlene Filterröstung (ca. 100g / Liter Wasser) komplett mit kaltem Wasser vermischen und dann 24 Stunden an der Kälte (z. B. im Kühlschrank) ziehen lassen. Eine French Press, ein grosses Einmachglas oder ein Krug eignen sich sehr gut dafür. Nach den 24h die Kruste mit einem Löffel abschöpfen und den Kaffee durch einen feines Mesh-Sieb, einen Metallfilter oder ein feines Käsetuch abseihen. Das Filtern mit Papier funktioniert sehr schlecht, da die feinen Partikel den Filter sofort verstopfen.
Luftdicht verschlossen, gekühlt und ungesüsst ist der Cold Brew einige Tage haltbar. Am Besten über Eis geniessen, mit Milch oder Tonic!
Es gibt weit mehr kalte Kaffeegetränke - wenn du Bock hast, ein paar Sachen auszuprobieren, hier sind noch weitere sommerliche Coffee Drinks:
Der Cold Drip macht sich - ähnlich wie der Cold Brew - die Zeit zunutze. Um das typisch intensive Konzentrat zu extrahieren, wird kaltes Wasser tröpfchenweise durch ein Bett aus Kaffeemehl hindurchgetropft. Hierfür braucht man eine entsprechende Vorrichtung und viel Zeit.
Der Flash Brew ist ein kalter Filterkaffee, der heiss extrahiert und sofort abgekühlt wird. So wird's gemacht: Mit der bevorzugten manuellen oder maschinellen Filtermethode den Kaffee brühen und sofort abkühlen in einem gekühlten oder mit kühlenden (aber nicht schmelzenden) Elementen gefüllten Gefäss. Vorsicht bei Glasgefässen: Durch den grossen Temperaturunterschied kann das Glas schnell auseinanderbrechen. Am besten ein gekühltes Metallgefäss nehmen oder das Metallgefäss in ein Eisbad stellen.
Der Japanese Iced Coffee ist eine manuelle Brühmethode, bei welcher die Hälfte des Wassers in Eiswürfeln ins Gefäss legen, in welches man reinextrahiert. So gibt es einen eiskalten Bypass und der Kaffee wird sofort gekühlt.
Iced Coffee ist eine eher unspektakuläre Methode: Den extrahierten Kaffee abkühlen und kalt geniessen. Wichtig ist, dass qualitativ guter Kaffee verwendet wird, der gut schmeckt, wenn er kalt ist.
Der Espresso Tonic ist das wohl erfrischendste und prickelndste Cold Coffee Erlebnis: Espresso direkt über eisgekühltes Tonic nach Wahl extrahieren, so simpel und so gut!
Für den Iced Latte wird einfach ein einzelner oder doppelter Espresso zu kalter Milch dazugeben. Wer hier etwas Neues ausprobieren will, nimmt eine Milchalternative wie zum Beispiel Kokosmilch, Mandelmilch oder Hafermilch.
Der Shakerato ist der italienische Sommerklassiker: Ein einzelner oder doppelter Espresso wird gesüsst, mit Eis im Cocktailshaker geschüttelt und in ein kaltes Martiniglas abgeseiht. Geht natürlich auch ungesüsst.
Der Freddo Espresso ist bei den Griechen ganz etwas Ähnliches, sie nehmen deinfach en elektrischen Mixer und geben dem Espresso mit Eiswürfeln einen gehörigen Dreh und servieren das Getränk über Eis.
Magst du deinen Cold Coffee süss? Dann empfehlen wir dir, zum Süssen Zuckersirup verwenden. Der ist sehr einfach herzustellen und löst sich im kalten Getränk komplett auf (im Gegensatz zum granuliertem Zucker). So wird's gemacht: In kochendem Wasser Zucker im Verhältnis von 1:1 oder 1:2 (oder mehr je nach gewünschter Intensität bzw. Süsse) auflösen und danach komplett abkühlen lassen. Es ist wirklich ziemlich einfach. In einer mit kochendem Wasser ausgespülten Flasche hält sich der Sirup im Kühlschrank oder Tiefkühlfach während einigen Wochen.
Wir empfehlen für Cold Brew, Cold Drip, Flash Brew und Japanese Iced Coffee, Filterröstungen zu verwenden und für die anderen Methoden eine Espressoröstung. Natürlich kannst du für dich selbst ausprobieren, welche Bohnen du in welcher Variante am Liebsten magst.
Wenn du noch weiter experimentieren möchtest, hier sind ein paar Ideen:
Bei der Cold Brew Zubereitung das Blooming mit heissem Wasser machen und danach mit kaltem Wasser auffüllen.
Milch oder Milch-Alternativen dazugeben (ausser beim Espresso Tonic) um Textur und Geschmack des Getränks zu verändern.
Übrige Espresso Shots in einem verschliessbaren Glas sammeln und zum Aromatisieren von Eiscreme oder Frozen Yoghurt verwenden.
Die erwähnten übrigen Shots (oder auch frische!) sammeln und damit Eiswürfel machen. Die können dann wiederum in Cold Coffee Drinks, Cocktails oder Milchgetränke gegeben werden.